VJP - Verbandsjugendprüfung

Natürlich habe ich mir lange vorher schon professionelle Hilfe gesucht und bereits im Welpenalter mit Kursen angefangen, die über einen dem JGHV angeschlossenen Verein angeboten wurden.
Schließlich will man - gerade beim ersten Hund - Alles richtig machen!
Zusätzlich sucht man natürlich auch an anderen Stellen nach Rat. Schließlich bin ich bei folgender Seite fündig geworden: » http://www.dannenkamp.de/index.php?option=com_content&view=article&id=55
Aus der Prüfungsordnung und dem gerade erwähnten Leitfaden habe ich hier eine leicht abgewandelte Form des Leitfadens.

Weiterhin sind folgende Eigenschaften festzustellen:

Die wichtigsten 2 Fragen gilt es also zu klären:
"Was wird erwartet?" und vor Allem: "Wie trainiere ich mit meinem Hund?"

Spurarbeit

Die Spurarbeit wird auf der vom Hunde nasenmäßig wahrgenommenen Spur des für ihn nicht oder nicht mehr sichtbaren Hasen oder Fuchses geprüft. Dem Führer ist es gestattet, den Hund bis zu 30 Meter an einer Leine zu arbeiten.
Erwartung: Zu beurteilen ist der Spurwille und die Spursicherheit.
Der Spurwille ist daran erkennbar, wie der Hund sich auf die Arbeit einstellt und unter Berücksichtigung der jeweiligen Umstände (Bodenbeschaffenheit, Wetter u.a.) die Spur anfällt, willig und beherrscht arbeitet und sich bemüht, sie auch unter schwierigen Gegebenheiten weiterzubringen. Über den Spurwillen gibt auch Aufschluss, ob der Hund nach einer Sichthetze beim Außersichtkommen des Hasen oder Fuchses die Spur ruhig sucht und aufnimmt, oder ob er abbricht oder gar planlos umhersucht. Die Spursicherheit zeigt sich in der Verhaltensweise des Hundes, wie er als Ausdruck seiner Wesensstabilität den Spurwillen (Beutewillen) beherrscht, das heißt, vor allem bei schwierigen Gegebenheiten in ruhiger Gangart den Fortgang der Spur sucht und sie auf diese Weise selbstständig und sicher vorwärts bringt.
Bei der Urteilsfindung müssen mehr der Spurwille, die Spursicherheit und die Schwierigkeit als die Länge der Spur berücksichtigt werden. Ein Hund, der (auch bei einer längeren Spurarbeit) bei der ersten Schwierigkeit die Arbeit sofort abbricht, kann für diese Einzelarbeit kein "sehr gut" erhalten.
Die Spurarbeit muss auf ganzer Länge weitgehend einsehbar sein.
Training: Der junge Hund muss zunächst darauf geprägt werden: "Hase macht Spaß!" Dazu lässt man den Hund, sobald sich eine passende Gelegenheit ergibt, einen sichtigen Hasen einmal hetzen. Evtl. auch zweimal, aber nur, wenn man den Eindruck hat, dass der Hund nach der ersten Hetze noch keine Passion entwickelt hat. Zu viele Hetzen haben den Nachteil, dass der Hund dann die Nase nicht mehr einsetzen wird, sondern nur noch Hasen sichtig jagt. Sobald der Hund auf Hasen geprägt ist kann man mit der Spurarbeit beginnen. Ein Helfer treibt den Hasen aus der Sasse, während der Führer den Hund abdeckt, damit dieser den Hasen nicht eräugt. Sobald der Hase außer Sicht ist, setzt der Führer den Hund hinter der Sasse an. Hierbei wird eine "Ablaufschnur" (ca. 2,5 m lang) durch den Ring der Halsung geschlauft. Der Führer hält die Enden der Schnur mit beiden Händen fest, zeigt dem Hund die Spur, rüdet den Hund mit ruhigem, langgezogenen "Suuuch" an und lässt den Hund die Spuraufnehmen. Es ist dem Führer erlaubt die ersten 30 Schritte der Spurarbeit mitzugehen. Sobald man den Eindruck hat, dass sich der Hund auf der Spur festgesaugt hat, lässt man das eine Ende der Ablaufschnur los, welches dann, für den Hund unmerklich, durch die Halsung gleitet. Im Regelfall reichen 3-4 Hasenspuren für die Vorbereitung zur VJP aus.

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Nase

Die Nasenarbeit wird während der gesamten Prüfung im Auge behalten.
Erwartung: Die feine Nase zeigt sich bei der Suche vor allem im häufigen Finden von Wild, durch weites Anziehen von Wild, durch kurzes Markieren von Witterungsstellen des Wildes und gelegentliches Markieren von Vogelwitterung (Lerchen).
Auf der Spur ist besonders auf die Reaktion beim Verlieren, Kreuzen und Wiederfinden derselben zu achten.
Aus diesen Beobachtungen bildet sich das Gesamturteil über die gezeigte Nasenarbeit.
Training: Je erfahrener der Hund ist, umso besser wird er seine Nase einsetzen. Also kann man den Nasengebrauch eigentlich nur dadurch fördern, indem man den Hund so oft wie möglich mit ins Revier nimmt, damit er dort seine Erfahrungen sammeln kann.

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Suche

Erwartung: Bei der Suche ist der Hauptwert auf den Willen zum Finden zu legen. Daneben soll die Suche fleißig und ausdauernd sein. Überwiegende Trabsuche kann höchstens mit "gut" (7 Punkte) bewertet werden.
Training: Man lässt den Hund ein entsprechendes Areal (Wiese, Feld oder Brachland) mit gutem Bewuchs, mit Stirnwind oder halbem Wind, absuchen. Dabei geht der Führer in flottem Tempo "Zick-Zack" und lässt sich jeweils vom Hund weit überholen, wobei er den Hund jeweils "anrüdet". Hierdurch lernt der Hund planmäßig in flottem Tempo zu suchen.

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Vorstehen

Die Anlage zum Vorstehen zeigt sich darin, dass der Hund gefundenes Wild vorsteht oder vorliegt.
Erwartung: Ein Durchstehen wird hierbei nicht verlangt. Den besonderen Schwierigkeiten bei nicht festliegendem Wild ist entsprechend Rechnung zu tragen. Nachprellen wird nicht als Fehler angerechnet.
Hunde, bei denen Blinken (vorhandenes Wild ignorieren) festgestellt wird, können die Prüfung nicht bestehen. Keine Angst! Wenn der junge und evtl. unerfahrene Hund das Wild nicht mitbekommt, ist das kein Blinken
Das Vorstehen an Haar- oder Federwild ist gleichwertig zu beurteilen. Vorstehen an Lerchen kann in Ausnahmefällen in die Bewertung einbezogen werden.
Training: Als Führer kann ich die Vorstehanlage bereits im Welpenalter fördern. Dazu bedient man sich der Reizangel. Wichtig ist hierbei, dass der Hund hier nicht nur hetzt sondern, sobald der Reizgegenstand (Enten-oder Taubenschwinge o.ä.) ruhig liegt, zum Vorstehen kommt. Hierbei soll der Führer mit sehr ruhiger Stimme auf den Hund einwirken. Das Vorstehen an Wild übt man am besten an dicht bewachsenen Gräben, Hecken, Dombüschen etc. Hierbei ist es wichtig, dass der Hund kurz vor dem Führer in ruhiger Gangart sucht. Unbedingt Windrichtung beachten. Sobald der Führer merkt, dass der Hund Wild in der Nase hat, diesen mit der Stimme beruhigen. Kommt der Hund zum Vorstehen, so sollte man versuchen sich ihm mit ruhigen Bewegungen zu nähern, ihn zu loben und dann abzutragen. Wenn dies einige Male geglückt ist, so dürfte der Grundstein für das erfolgreiche Vorstehen gelegt sein.

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Führigkeit

Erwartung: Die Führigkeit ist das Bestreben des Hundes, mit seinem Führer Verbindung zu halten. Sie zeigt sich unter anderem darin, wie der Hund beim An- und Ableinen, bei der Suche und beim Vorstehen den Blickkontakt zum Führer sucht und wie er die Verbindung zum Führer auch bei größerer Entfernung immer wieder anstrebt. Aufschlussreich ist zudem, wie er sich nach einer Hetze am Wild verhält, ob er zügig wieder Anschluss sucht oder die Gelegenheit zu ausgiebigem selbstständigen Weiterjagen nutzt. Training: Führigkeit darf nicht mit Gehorsam verwechselt werden.
Gehorsam = Abrichtung! Führigkeit = Anlage!
Die Führigkeit ergibt sich beim gesamten Training, da die Bindung zwischen Führer und Hund automatisch stärker wird.

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Schussfestigkeit

Erwartung: Zur Prüfung der Schussfestigkeit sind grundsätzlich vom Führer während der Suche eines jeden Hundes in seiner Nähe (Schrotschussentfernung) mindestens 2 Schrotschüsse mit einem Zeitabstand von wenigstens 20 Sekunden abzugeben. Lässt sich dabei das Verhalten des Hundes nicht sicher beurteilen, so ist die Prüfung der Schussfestigkeit frühestens nach 30 Minuten zu wiederholen.
Schussempfindlichkeit ist eine negative Reaktion beim Knall des Schusses. Diese negative Reaktion kann sich in verschiedenen Graden äußern. Ist nur eine allgemeine Einschüchterung erkennbar, ohne dass der Hund sich in der Weiterarbeit stören lässt, so handelt es sich um eine "leichte Schussempfindlichkeit". Sucht er unter Zeichen der Ängstlichkeit Schutz bei seinem Führer, nimmt aber innerhalb einer Minute die Arbeit wieder auf, so wird das als „"Schussempfindlichkeit" bezeichnet. Übersteigt die Dauer der Arbeitsverweigerung und des Beeindrucktseins diese Minute, so handelt es sich um "starke Schussempfindlichkeit".
Schussscheue ist gegeben, wenn der Prüfling statt des Schutzsuchens bei seinem Führer weg läuft und sich damit der Einwirkung seines Führers entzieht.
Stark schussempfindliche, schuss- und handscheue sowie wildscheue Hunde können die Prüfung nicht bestehen. Sie sind aber im Interesse der Zucht durchzuprüfen.
Wenn der Hund sich angesichts der Waffe vom Führer nicht oder nicht weit genug löst, gilt er als „nicht durchgeprüft“. Der Hund kann die Prüfung nicht bestehen.
Als weitere Wesensfeststellung ist jede Form von Scheue, Ängstlichkeit, Aggressivität, Schreckhaftigkeit, Nervosität, Unruhe oder Handscheue zu vermerken.
Training: Der Schuss muss mit einem angenehmen Ereignis verknüpft werden!
Wichtigster Grundsatz "Schuss = Beute"
Man beginnt z.B. damit, dass der Führer mit seinem Hund herumtollt und einen Gegenstand, auf den der Hund fixiert ist, zum Apportieren wegwirft. Während der Hund zum zu apportierenden Gegenstand läuft, gibt ein Helfer in größerer Entfernung einen Schrotschuss ab. I.d.R. lernt der Hund dadurch sehr schnell, dass ein Schuss mit einem angenehmen Ereignis verbunden ist. Hunde die jetzt Auffälligkeiten beim Schuss zeigen, korrigiert man am besten bei der Jagd auf Karnickel. Allerdings sollte man sich hüten über den Hund hinweg oder zu dicht vor den Hund zu schießen. Immer gilt aber gerade hier der Grundsatz "Schuss = Beute". Durch häufigeres Schießen ist kein schussempfindlicher Hund zu korrigieren. Im Gegenteil nimmt die Empfindlichkeit dadurch nur noch zu. Von der Verwendung von 6 mm Schreckschusswaffen bei der Ausbildung rate ich dringend ab. Der Knall dieser Waffen ist aufgrund der hohen Frequenz für Hundeohren wesentlich unangenehmer als z.B. Der einer Flinte Kal. 12.

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Gehorsam

Erwartung: Der Gehorsam wird im Laufe der Prüfung festgestellt. Prädikate und Punkte werden nicht vergeben. Er zeigt sich in der Lenkbarkeit des Hundes bei der Arbeit und darin, dass der Hund dem wahrgenommenen Befehl seines Führers folgt. Der Gehorsam bei Wildberührung wird nicht verlangt. Hunde, die sich ständig der Einwirkung des Führers entziehen, ihre eigene Durchprüfung unmöglich machen und damit unter Umständen die Durchführung der gesamten Prüfung stören, können nicht bestehen und sind von der Weiterprüfung auszuschließen. Training: Auch hier trainiert man automatisch beim gesamten Training.
Das A und O bei der Erziehung ist Konsequenz. Je konsequenter man ist, desto schneller und vor Allem "bequemer" trainiert man.

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Grundsätzlich gilt für alle Prüfungen:
Mindestens ein Tag vor der Prüfung braucht der Hund Ruhe. Konditionstraining sollte man sogar 2 Tage vorher beenden.
Man selber braucht ja auch 2 Tage Erholung vom Muskelkater. ☺

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